Walter Rozporka

Maurergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1908    † 1943

 

Lebenslauf

Walter Rozporka wurde am 25.3.1908 in Leipzig (Deutschland) geboren. Er arbeitete als Maurergehilfe in Leobersdorf (Niederösterreich). Von 1923 - 1927 gehörte er der sozialistischen Arbeiterjugend, dann der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich und dem republikanischen Schutzbund an.

"Rote Hilfe"

Walter Rozporka zahlte Spenden für die Unterstützung von Familien verhafteter Kommunisten.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 21. 5. 1942 wurde Walter Rozporka verhaftet und am 26. 11. 1942 gemeinsam mit Franz Josef Geißler (hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 5.3.1943 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

Franz Mager in einem Kassiber aus dem Land(es)gericht, vom 17. 1. 1943

„Am 26. November 1942 ist ein anderer Todeskandidat, Walter Rozporka, in die Zelle gekommen. Er ist Maurer aus Leobersdorf, meiner engeren Heimat, 35 Jahre alt, wegen Zahlung und Kassierung von Beiträgen an die KPÖ (…) Er wäre einer der Besten mit dem eine neue friedliche Welt aufgebaut werden könnte. Wenn diese Blätter in Deinen Besitz kommen, dann übergibt, bitte, ­diese Nachrichten über unsere letzten Tage und seine innigsten Grüße an ­seine Eltern oder Geschwister.“

Gedenktafeln, Denkmal, Benennung einer Verkehrsfläche nach Walter Rozporka

Sein Name steht auf der Gedenktafel der Enzesfelder Metallwerke, ebenso auf einer Gedenktafel am Friedhof Leobersdorf und am dortigen Denkmal für die Opfer des 1. und 2.  Weltkriegs; eine Verkehrsfläche in Leobersdorf ist nach ihm benannt (Walter Rozporka-Gasse).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Grab am Friedhof Leobersdorf

Ursprünglich Gruppe 40. Am 17. 10. 1945 exhumiert nach Friedhof Leobersdorf.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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